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Digitale Bildung in der Schule – Klassenzimmer 4.0

11Jan
2018
Kommentieren Geschrieben von Bloxtra- und Gastautoren

DigitaleBildungFotolia_110453726_SIn Estland werden keine Tafeln mehr benutzt, sondern nur noch Smartboards. Die Schüler melden sich kaum noch, um eine Antwort zu sagen, sondern halten eine Karte mit einer Art QR-Code hoch. Jede Seite steht für eine Antwortmöglichkeit, die Schüler halten die laut ihnen richtige Seite hoch, der Lehrer scannt die gesamte Klasse ein und sieht auf einen Blick, wer richtig und wer falsch geantwortet hat. Während der Tests rufen die Schüler die Fragen über ihr Smartphone ab, in den Pausen sitzen sie auf den Flu­ren und laden ihre Smartphones auf. Außerdem gibt es die Wahlfächer Programmieren und Robotik, WLAN ist überall in der Schule vorhanden. Die Schulbücher soll es ab 2020 auch in digitaler Form geben.

Das klingt für deutsche Schüler wie eine verrückte Geschichte aus der Zukunft, da wir hier in der Entwicklung ein gutes Stück hinterherhinken. Es wird viel Druck von Seiten der Bundesländer ausgeübt, aber es stehen laut Medien derzeit nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, um alle Schulen moderner auszustatten. Auch Fortbildungen für Lehrer zu diesem Themengebiet sind rar. Im Ver­gleich zu Estland gibt Deutschland nur 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung aus, wäh­rend es dort 5 Prozent sind. Doch ist es überhaupt sinnvoll, Schulen so stark zu digitalisieren?

Virtual Reality als guter Lernansatz

Man sollte zwischen der Perspektive des Unterrichts und der Perspektive der Bildung unterscheiden. Das Hattie-Ranking beschäftigt sich mit 250 Faktoren und deren Ein­fluss auf den Unterricht, darunter auch über 20 Digitalisierungsfaktoren, die aber nur mäßige Effekte zeigen. Zum Beispiel PowerPoint-Präsentationen geben zwar die Mög­lichkeit, ein Thema strukturiert und mit visueller Unterstützung wie Fotos zu erklären, aber sie zeigen trotzdem kaum eine positive Auswirkung auf den Lernerfolg, weil viele Schüler eher den Folien als den Rednern folgen. Auch das Notieren auf Computern ist laut der Studie „The pen is mightier than the keyboard“ eher ein Nachteil, weil Schüler sich auf Papier mitgeschriebene Informationen besser merken können. Positive As­pekte sind aber zum Beispiel YouTube Videos als Lernhilfe oder Anreiz für Gruppen­arbeiten. Die Schüler können sich die Videos wo, wann und so oft sie wollen angucken und damit auch noch nicht so gut verstandene Themen aufarbeiten. Auch Virtual Re­ality wird als ein guter Lernansatz angesehen, da die Schüler damit Zugang zu Orten erhalten können, die sie in der Realität nicht besuchen können, zum Beispiel das In­nere des Körpers oder den Mond.

Mit passenden Vorträgen des Lehrers während der Anwendung, können viele Aspekte besser verstanden und im Kopf abgespeichert wer­den. Außerdem bieten Apps die Möglichkeit, Unterricht individueller zu gestalten. Schü­ler können sich dort zum Beispiel Themen für Texte aussuchen, an denen sie dann grammatikalische Regeln erklärt bekommen. Durch die Themenauswahl macht es ihnen mehr Spaß und sie nehmen die Informationen besser auf. Auch Stärken und Schwächen jedes einzelnen Schülers können durch die Analyse der Daten herausge­funden werden. Dies ist nicht möglich, wenn ein Lehrer ohne diese Hilfsmittel eine Klasse unterrichtet. Lernen erfordert Einsatz und Anstrengung und die pädagogischen Aspekte stehen vor der Technik, aber technische Hilfsmittel können eine gute Unter­stützung sein, wenn man sie richtig anwendet.

Umfassende Medienbildung als Ziel

Die Perspektive der Bildung sollte man unter der Definition betrachten, dass Bildung das ist, was jemand aus seinem Leben macht, nicht das, was andere Menschen aus einem ma­chen.  Digitale Hilfsmittel können als positiven Effekt mehr Lebensfreude in einigen Hinsichten hervorrufen, können aber auch zu einer Sucht werden, die dann wieder einen negativen Effekt hat. Besonders die Smartphone-Sucht wirkt sich auf immer mehr Menschen aus. Sie haben weniger soziale Kontakte, haben Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen und weisen Veränderungen im neuronalen Bereich vor.

In Anbetracht dieser Aspekte sollte eine umfassende Medienbildung das Ziel sein. Die Schüler sollten nicht nur lernen, wie sie zum Beispiel ein Smartphone benutzen, son­dern besonders auch, wann sie es wie sinnvoll benutzen, oder auch mal nicht benutzen sollten. Dafür ist aber natürlich eine grundsätzliche Ausstattung notwendig, die bis jetzt in we­nigen deutschen Schulen gegeben ist.

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Geposted in Allgemein, Online - Schlagwörter Digitale Bildung, digitalisierte Bildung, Digitalisierung in der Bildung, Digitalisierung in der Schule, Hattie-Ranking
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